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Vertrauen und Stabilität: Sparkassen meistern die Herausforderungen 2024
Von Dr. Oliver Everling | 5.September 2024
Auf dem Handelsblatt Banken-Gipfel 2024 sprach Prof. Dr. Ulrich Reuter, Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV), über die aktuelle wirtschaftliche Lage in Deutschland und die Herausforderungen für die Sparkassen. Er zeigte sich insgesamt optimistisch, dass die wirtschaftliche Situation bei Unternehmen und Privatkunden stabiler ist, als viele angesichts des jüngsten Zinsanstiegs befürchtet hatten. „Wir sehen keine breite Welle an Problemen bei den Unternehmen, auch nicht bei den Privatkunden“, so Reuter. Zwar hatte der Zinsanstieg im letzten Jahr für Besorgnis gesorgt, doch die befürchteten negativen Auswirkungen haben sich nicht in dem erwarteten Ausmaß bewahrheitet.
Trotz dieser positiven Aussichten sei klar, dass die Zinslandschaft in diesem Jahr für die Sparkassen eine Herausforderung darstellt. Die extrem guten Ergebnisse des Vorjahres lassen sich in 2024 nicht wiederholen, betont Reuter. Die Zahl der Insolvenzen sei zwar nicht so hoch wie noch im Vorjahr befürchtet, dennoch bleibt das Ergebnis aus dem Neugeschäft hinter den Erwartungen zurück, was die Gesamtentwicklung bremst. „Das Ergebnis der Sparkassen-Finanzgruppe wird 2024 hinter 2023 zurückbleiben“, so Reuter.
Die Sparkassen stehen auch weiterhin unter dem Druck, ihre Kapitalbasis dem Wachstum entsprechend zu erhalten, um die Eigenkapitalvorschriften zu erfüllen und Risiken abzusichern. Dies bedeutet, dass die Sparkassen jedes Jahr rund 2 bis 3 Milliarden Euro an Eigenkapital aufbauen müssen. Dieser Aufbau könne nur aus den Erträgen der Sparkassen finanziert werden, was in einem Umfeld stagnierender oder sinkender Zinseinnahmen eine echte Herausforderung darstellt.
Reuter machte deutlich, dass Vertrauen und Zutrauen in die Stabilität und Leistungsfähigkeit der Sparkassen eine wesentliche Grundlage dafür sind, die zukünftigen Aufgaben zu meistern. Ein starkes Eigenkapitalpolster ist nicht nur wichtig für die Sicherheit der Institute selbst, sondern auch für die Sicherheit der Kunden und die Stabilität des gesamten Finanzsystems in Deutschland. Das Vertrauen in die Sparkassen und ihre Fähigkeit, auch in schwierigeren Zeiten solide Ergebnisse zu liefern, sei deshalb von entscheidender Bedeutung.
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