« | Home | »

Verzicht auf Ratings kommt teuer

Von Dr. Oliver Everling | 8.September 2011

Zusätzliche Steuern, Gebühren und Kosten – die Gewinne werden im Bankensektor in Höhe von etwa 10 Mrd. US$  aus drei Richtungen gedrückt werden, so die Kalkulation im Bericht “The Cumulative Impact on the Global Economy of Changes in the Financial Regulatory Framework” des IIF Institute of International Finance: “Dies würde etwa 12% der Nachsteuergewinne des Jahres 2010 insgesamt des Sektors darstellen.”

Die bankeigenen Compliance-Kosten werden dem Bericht zufolge stark ansteigen. Die Banken erwarten, dass sie eine Steigerung ihrer Kosten sehen werden, da sie erforderliche Investitionen in die Infrastruktur tätigen müssen, um neuen gesetzlichen Anforderungen gerecht zu werden und Compliance-Verfahren (einschließlich Stresstests und neue Resolution Regime wie Banktestamente).

Zusätzliche Kosten werden u.a. auch dadurch anfallen, dass nach der Dodd-Frank Regulierung gefordert wird, per Juli 2011 alle Verweise auf Ratings von Wertpapieren von den aufsichtsrechtlichen Regeln zu entfernen. Die Anforderung eröffnet einen Konflikt mit Basel III Anrechnungspflichten, die auf die Eigenmittelunterlegung für Wertpapiere in Abhängigkeit von ihrem Rating verweisen. Das Gesetz legt nicht fest, was als Alternative zu Ratingagenturen von Banken genutzt werden sollte.

Die SEC hat einen Konsultationsprozess in Bezug auf die Gestaltung von Alternativen begonnen, der voraussichtlich bis Mitte 2012 abgeschlossen sein wird. Eine Möglichkeit ist jedoch, dass Banken ihre eigene Analyse und Bewertung durchführen müssen. Nach Expertenschätzungen kommen durch den erzwungenen Verzicht auf externe Ratings anerkannter Ratingagenturen Milliardenbelastungen auf die Banken zu. Höhere Zinsbelastungen von Kunden, niedrigere Renditen, Einsparungsmaßnahmen und Arbeitsplatzabbau an anderen Stellen sind die Folge.

Themen: Ratings | Kommentare deaktiviert für Verzicht auf Ratings kommt teuer

Kommentare geschlossen.