« Nachhaltigkeitsfonds in der Immobilienwirtschaft | Home | Mehr lokale Spezialisten im Credit Management »
Von Big Data zu Smart Data im Asset Management
Von Dr. Oliver Everling | 6.Juli 2017
Die geburtenstarken Jahrgänge erreichen das Rentenalter und verstärken damit die demografischen Probleme in weiten Teilen der westlichen Welt. Um Produktivität und nachhaltiges Wirtschaftswachstum dennoch langfristig aufrecht zu erhalten, werden nach Meinung von Javier Rodriguez-Alarcon, Head of EMEA Client Portfolio Management innerhalb der Quantitative Investment Strategies (QIS) Gruppe bei Goldman Sachs Asset Management, Technologien immer wichtiger: „Weltweit greifen immer mehr Menschen auf digitale Technologien im Alltag zurück und erzeugen so automatisch immer größere Datenmengen. Allein in den letzten zwei Jahren wurden über 90 Prozent aller jemals generierten Daten erzeugt und dieser Trend dürfte sich weiter beschleunigen. Bis 2020 wird das weltweite Datenvolumen das 128-fache des im Jahr 2013 bestehenden Volumens erreichen.“
Dieses exponentielle Datenwachstum berge enorme Herausforderungen, eröffne aber gleichzeitig große Chancen. „Ein Großteil der Daten hat wenig Informationsgehalt und dient bestenfalls der Unterhaltung. Das trifft unter anderem auf diverse Katzen-Videos auf YouTube zu, die für Anlageentscheidungen kaum interessant sein dürften. Doch genauso gibt es unzählige Informationen, die für Anleger höchst relevant sind. Sie liefern frühe und präzise Signale – etwa über die Wirtschaftsaktivität oder menschliche Präferenzen und Verhaltensmuster.“ Für Investoren eröffnen sich so neue Möglichkeiten, Rodriguez-Alarcon gibt Beispiele: Um die künftige Entwicklung eines Unternehmens abzuschätzen, kann nunmehr neben einer menschlichen- auch eine algorithmenbasierte, Analyse angewandt werden. „Wir haben das Zeitalter von ‚Big Data‘ erreicht. Anleger sollten die Chance ergreifen, bei der Weiterentwicklung von Big Data zu ‚Smart Data‘ eine führende Rolle einzunehmen.“
Entscheidend für den Erfolg datenorientierter Anleger ist es nach Ansicht von Rodriguez-Alarcon, die Masse an unstrukturierten Daten so zu verarbeiten, dass daraus mehrwertige Erkenntnisse gewonnen werden können. „Es ist wichtig, dass Anlagestrategien möglichst alle verfügbaren und relevanten Informationen berücksichtigen. Denn letztendlich geht es beim Investieren immer darum, einen Informations- und Analysevorsprung zu nutzen. Das aktive Vermögensmanagement zielt darauf ab, Investmentchancen aufzudecken, bevor der Markt sie erkennt und einpreist. Dabei verschaffen datengetriebene Modelle Anlegern einen wesentlichen Vorsprung und können ihren Erfolg maßgeblich beeinflussen.“
Themen: Fondsrating | Kommentare deaktiviert für Von Big Data zu Smart Data im Asset Management
Kommentare geschlossen.