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Wettbewerbsverzerrung kritisiert
Von Dr. Oliver Everling | 7.Juni 2022
Das Ziel des Aktionsplans für ein nachhaltiges Finanzsystem in Europa ist es, die Transparenz und Vergleichbarkeit grüner Aktivitäten zu verbessern – und damit das Risiko des Greenwashing zu minimieren – und den Zugang zu Finanzmitteln für den Übergang zu einer grünen, integrativen und widerstandsfähigen Wirtschaft zu verbessern.
Noch ist das Ziel nicht erreicht worden. Rosl Veltmeier von Triodos Investment Management begründet die mangelnde Zielerreichung mit einem Konstruktionsfehler.
„Derzeit bestraft kein Mechanismus die Anlageprodukte,“ warnt Rosl Veltmeier, „die irreführenderweise als nachhaltig bezeichnet werden. Zwar wurde die EU-Verordnung über die Offenlegung nachhaltiger Finanzprodukte dazu eingeführt, die Transparenz zu erhöhen, wie Nachhaltigkeitsrisiken und -Chancen in die Anlageentscheidungen miteinbezogen werden – doch genau hier liegt der Konzeptionsfehler.“
Die Agenda sei so konzipiert, dass die Beweislast bei den nachhaltigen Anlageprodukten liegt. Sie müssen über Prozesse, Daten und Berichte verfügen, um ihren „grünen“ Anspruch zu untermauern.
„Für Organisationen ist diese Anpassung mit erheblichem Aufwand verbunden,“ macht Rosl Veltmeier klar, „für nachhaltige Anleger bedeutet dies steigende Kosten.“
Trage ein Anlageprodukt jedoch nicht das Siegel „Nachhaltigkeit“, sei keine Berichterstattung erforderlich. „Hinzu kommt, dass die derzeitige Gestaltung der SFDR keine Anreize für Investoren bietet, ihre Anlageprodukte nachhaltiger zu gestalten, da dies mit mehr Arbeit verbunden und zu höheren Kosten führen würde. Was wir brauchen wäre vielmehr, dass nachhaltige Anlagen günstiger und schädliche Anlagen teurer werden.“
Höhere Kosten würden dann auch den wahren Preis solcher Investitionen für die Gesellschaft darstellen und eine Verlagerung von schädlichen Investitionen zu nachhaltigen Investitionen anregen.
Themen: Fondsrating, Nachhaltigkeitsrating | Kommentare deaktiviert für Wettbewerbsverzerrung kritisiert
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