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Zukunftsfähigkeit der deutschen Banken: Neue Herausforderungen und Aufsichtsstrategien
Von Dr. Oliver Everling | 18.März 2024
Karlheinz Walch, Zentralbereichsleiter der Bankenaufsicht bei der Deutschen Bundesbank, thematisierte in seinem Vortrag auf der Handelsblatt Jahrestagung Bankenaufsicht 2024 entscheidende Fragestellungen rund um die Stabilität und Resilienz des deutschen Bankensektors in turbulenten Zeiten. Sein Fokus lag dabei auf den aktuellen Risiken im Bankensektor und den spezifischen Aufsichtszielen für das Jahr 2024.
Ein zentraler Diskussionspunkt war die Situation der Kredite für Gewerbeimmobilien in den USA, die unter hohen Belastungen stehen. Walch erörterte die Parallelen zur Entwicklung in Deutschland, wo ebenfalls ein Anstieg notleidender Kredite (Non-Performing Loans, NPLs) zu verzeichnen ist. Diese Entwicklung wirft Fragen nach der zukünftigen Belastbarkeit des deutschen Bankensektors auf und ob die Situation in den USA einen Vorgeschmack auf mögliche Entwicklungen in Deutschland gibt.
Die durch die Zinswende entstandenen finanziellen Entlastungen deutscher Banken betrachtete Walch als unerwarteten Gewinn („Windfall Profit“), der nicht für höhere Ausschüttungen verwendet werden sollte. Stattdessen sollten diese Mittel zur Stärkung der internen Reserven und zur Vorbereitung auf mögliche zukünftige Krisen eingesetzt werden.
Für die Deutsche Bundesbank sind Stresstests ein wichtiges Instrument, um die Resilienz der Banken zu bewerten. Walch hob hervor, dass im Jahr 2024 erstmals ein Cyber-Resilienztest bei den weniger bedeutenden Instituten (LSIs) durchgeführt wird, was die Bedeutung der Cybersicherheit unterstreicht.
Die mittelfristige Perspektive der Bankenaufsicht konzentriert sich auf die Herausforderungen der digitalen Transformation, des Klimawandels sowie der ökologischen Transformation und Governance. Diese Themen stellen langfristige Risiken dar, die eine angepasste Aufsichtsstrategie erfordern.
Walch kündigte an, dass die Aufsichtsintensität zukünftig noch stärker institutsspezifisch ausgerichtet sein wird. Eine im Zuge der Kompetenzbündelung durchgeführte Reorganisation der Bundesbank soll für einige Institute neue Ansprechpartner mit sich bringen. Durch die Bildung von Kompetenzzentren werde zudem die Schlagkraft der Aufsicht gestärkt, um den vielfältigen und sich schnell ändernden Herausforderungen effektiv begegnen zu können.
Diese strategische Neuausrichtung unterstreicht die Entschlossenheit der Deutschen Bundesbank, den deutschen Bankensektor resilienter gegenüber zukünftigen Herausforderungen zu machen und gleichzeitig die Aufsichtsarbeit zu modernisieren und zu spezialisieren.
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